Was ist ein Achtsamkeitstraining?
Der moderne Arbeitsalltag ist ein sehr stressiger. Er führt bei vielen Menschen dazu, dass sie unter körperlicher Anspannung, Konzentrationsmangel oder Schlafproblemen leiden. Ein Ausweg aus dieser ungesunden Situation ist Achtsamkeit. Mit Achtsamkeitstrainings und -übungen können ruhige Momente in den Alltag integriert werden und so negative Auswirkungen von Stress auf Körper und Psyche vermieden werden.
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Was versteht man unter Achtsamkeit?
Achtsamkeit bedeutet, im Hier und Jetzt zu sein – und zwar nicht nur körperlich, sondern auch mental. Das ist für die meisten Menschen kein Normalzustand, denn sie hängen mit ihren Gefühlen und Gedanken entweder in der Vergangenheit fest, beschäftigen sich mit ihren Sorgen oder denken über die Zukunft nach. Durch dieses andauernde Grübeln soll sich ein zufriedener Zustand einstellen – so der Plan. In Wirklichkeit jedoch führt das Gedankenkarussell im Kopf nirgendwo hin. Achtsamkeit hilft, dieses zum Stillstand zu bewegen. Wie? Indem man den Moment bewusst erlebt, ohne ihn zu bewerten. Diese wertfreie Beobachtung und Akzeptanz der Gegenwart ist ein Bewusstseinszustand, den achtsame Menschen einzunehmen gelernt haben.
Was ist ein Achtsamkeitstraining bzw. was sind Achtsamkeitsübungen?
Achtsamkeit kann man also lernen – und zwar mittels wissenschaftlich anerkannter Achtsamkeitsübungen oder eines fundierten Achtsamkeitstrainings. Gerade bei depressiven Episoden, einer ausgewachsenen Depression, Burn-out oder Angststörungen können Achtsamkeitsübungen – wenn sie unter therapeutischer Aufsicht angewandt werden – unterstützend helfen, die psychische Erkrankung zu überwinden. Es muss aber keine Erkrankung vorliegen, um Achtsamkeitsübungen in den eigenen Alltag zu integrieren. Diese sind für jede und jeden geeignet, die oder der die Auswirkung von Stress auf ihr oder sein Leben verringern will. Auch für gesunde Menschen ist es wichtig, einen Weg zu finden, um den Stress in Beruf und Privatleben besser zu bewältigen. Denn Stress ist nie gesund.
Warum sind Achtsamkeit und Achtsamkeitstrainings so beliebt?
Achtsamkeit liegt im Trend. Es gibt Seminare, Workshops und Bücher zum Thema und sogar Apps für das Handy warten mit Tipps und Übungen auf, die verraten sollen, wie man Achtsamkeit in den Alltag integrieren kann. Diese Entwicklung ist eine sehr erfreuliche, denn sie zeigt, dass die Menschen merken, wie wichtig achtsame Momente für ihre psychische Gesundheit sind. Dieses Umdenken kommt nicht von ungefähr: Viel zu lange schon hechten wir von Termin zu Termin, von Aufgabe zu Aufgabe und vergessen beim Erklimmen der Karriereleiter darauf, dass das Leben keine To-do-Liste ist. Die Zeit verfliegt, denn jeder Tag gleicht dem anderen. Viele Menschen fühlen sich so wie in einem Hamsterrad gefangen, in dem die Geschwindigkeit von Jahr zu Jahr zunimmt. Und kommt man ins Straucheln, bleibt das Rad nicht stehen. Erst Achtsamkeit bringt das Hamsterrad zum Stoppen.
Wann führt man ein Achtsamkeitstraining durch?
Wer Achtsamkeit erlernen will, muss nicht sein komplettes Leben auf den Kopf stellen und komplizierte Techniken anwenden. Vielmehr lässt sich ein Achtsamkeitstraining fast mühelos in den Alltag integrieren, denn man kann es zu jeder Tageszeit und ganz einfach praktizieren:
1. Nach dem Aufstehen
Bereits die ersten Minuten des Tages eignen sich dafür, um sie achtsam zu begehen. Stehe nicht sofort nach dem Läuten des Weckers auf, sondern nimm dir ein paar Minuten im Bett Zeit, um alle Eindrücke bewusst wahrzunehmen und deine volle Aufmerksamkeit auf deine Atmung zu richten.
2. Beim Frühstück
Achtsam zu leben heißt, jede Mahlzeit bewusst wahrzunehmen. Denke während des Frühstücks also nicht über die anstehenden Aufgaben des Tages nach, sondern nimm dein Essen mit allen Sinnen war: Spüre die Hitze der Tasse, belebe dich durch den Duft des Kaffees und horche bewusst auf das Knuspern des frischen Brötchens. Konzentriere dich voll und ganz auf das Hier und Jetzt.
3. Beim Pendeln
Egal, ob du in die Arbeit fährst oder gehst – nutze den Weg ins Büro, um deine Umgebung bewusst wahrzunehmen: Wie uneben ist die Straße? Wie weht der Wind? Welche Gerüche strömen in deine Nase? Als diese Eindrücke sind eine Chance für dich, um aus deinem Gedankenkarussell auszusteigen und bewusst in der Gegenwart anzukommen.
4. Im Unternehmen
Nimm dir auch im Büro die Zeit, um deinen Arbeitsplatz bewusst wahrzunehmen. Es reichen schon drei Minuten, um die Gedanken ruhen zu lassen und dem Moment mit Achtsamkeit zu begegnen. Egal, ob zwischen zwei Aufgaben, während du auf den Beginn eines Meetings wartest oder bevor du in die Kantine gehst – schau dich um und lass‘ deine Umgebung auf dich wirken.
5. Am Abend
Der Feierabend bietet dir die perfekte Gelegenheit, um dich einem Achtsamkeitstraining zu widmen. Nimm dir zum Beispiel die Zeit, um deinen Tag zu reflektieren und dir darüber klar zu werden, was dich bewegt. Horch tief in dich hinein – so wirst du eine Menge über deine eigenen Prioritäten lernen und feststellen, was dir am Ende des Tages wirklich wichtig ist.
Was macht man bei einem Achtsamkeitstraining?
Nimmst du dir die Zeit, um dich in einem Achtsamkeitstraining zu üben, so gibt es mehrere Ansätze, die du auf deinem Weg zu mehr Achtsamkeit ausprobieren kannst.
Folgende Achtsamkeitsübungen eignen sich perfekt für dich:
1. Stilles Sitzen: Suche dir einen ruhigen Ort und setze dich aufrecht hin. Dabei ist es unerheblich, ob du am Boden, auf einem Stuhl oder auf einem Sofa Platz nimmst. Wichtig ist, dass sich die Sitzposition für dich angenehm anfühlt. Richte nun deinen Blick gerade aus und versuche deine Atmung bewusst wahrzunehmen. Konzentriere dich nur auf das Ein- und Ausatmen und lass‘ alle anderen Gedanken an dir vorüberziehen. Nimm dir für diese Übung mindestens acht Minuten Zeit.
2. Die Gehmeditation: Ist das stille Sitzen nichts für dich, so wird dich die Gehmeditation begeistern. Hier nimmst du während eines ruhigen Spaziergangs in der Natur deine Umgebung bewusst wahr. Welche Vorteile die Gehmeditation hat, wo sie herkommt und welche Varianten der Gehmeditation du ausprobieren kannst, erfährst du in unserem Beitrag.
3. Gedankliches Fotografieren: Diese Achtsamkeitsübung verlangt nicht viel Zeit und auch nicht viel Übung – du kannst sie immer und überall in deinen beruflichen wie auch privaten Alltag einbauen. Beim gedanklichen Fotografieren schließt du deine Augen und bewegst dich innerlich durch deine Umgebung. Wenn du dann kurz deine Augen öffnest, so stell dir vor, du schießt gedanklich ein Foto. Diese Fokussierung auf die gedachten Momentaufnahmen hilft dir dabei, deine kreisenden Gedanken zu durchbrechen.
4. Analyse von Erlebtem: Trete in einer gerade erlebten Situation gedanklich einen Schritt zurück und analysiere deine Reaktion auf das Geschehene. Setze dich bewusst mit den Gedanken und Gefühlen, die du während dieses Moments gedacht und gefühlt hast, auseinander.
5. Body Scan-Meditation: Für diese Methode brauchst du Ruhe und etwas mehr Zeit. Hier tastest du bewusst deinen Körper Schritt für Schritt innerlich ab und setzt dich damit auseinander, was er fühlt. Wie diese Methode genau durchgeführt wird und warum weltweit viele Expertinnen und Experten auf sie setzen, erfährst du in unserem Beitrag.
Was muss ich nach einem Achtsamkeitstraining beachten?
Achtsamkeitsübungen können einige Zeit in Anspruch nehmen oder aber auch nur drei Minuten dauern – eines haben aber alle gemeinsam: Sie müssen regelmäßig und konzentriert angewandt werden, um dir dabei zu helfen, den Stresspegel in deinem Körper zu senken. Versuche daher, bei jedem Achtsamkeitstraining den Moment bewusst wahrzunehmen und du wirst merken, dass du gelassener wirst.
Welche Vorteile bringt ein Achtsamkeitstraining?
Achtsamkeit wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus. Der Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn gründete bereits 1979 die renommierte Stress Reduction Clinic. Mit dieser kämpfte er erfolgreich dafür, dass die Vorteile eines Achtsamkeitstrainings wissenschaftlich anerkannt werden. Kabat-Zinn entwickelte auf Basis seiner Forschungsergebnisse sein heute weltweit etabliertes Programm der Mindfulness-Based Stress Reduction – kurz MBSR. Was MBSR ist und welche Effekte das Programm auf den Körper hat, erfährst du in unserem Beitrag. Es ist Jon Kabat-Zinns Verdienst, dass Achtsamkeitstrainings heute in Krankenhäusern, Schulen, Unternehmen, Gefängnissen und im Profisport Anwendung finden. Schließlich hilft eine Achtsamkeitsmethode wie MBSR wissenschaftlich erwiesen dabei, Stress zu reduzieren.
Welche Achtsamkeitstrainings gibt es beim Mindlead Institut?
Das Mindlead Institut (ehemaliges Mindful Leadership Institut) mit Standorten in Österreich, Deutschland und der Schweiz bietet dir eine Vielzahl an Seminaren und Workshops an, die dich auf deinem Weg zur Achtsamkeit unterstützen werden. So zum Beispiel das Resilienz- und Achtsamkeitsseminar, in welchem du unter Anleitung weltweit anerkannter Expertinnen und Experten lernst, mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen und daran zu wachsen. Auch das Co-Resolve-Seminar hilft dir, Achtsamkeit in deinen Alltag zu integrieren. Zudem bietet dir dieses Seminar langfristige Unterstützung, um die wirksamsten Werkzeuge der dort gelehrten Lewis Method of Deep Democracy in deiner Führungsarbeit einzusetzen.
Du willst Achtsamkeit nicht nur in dein Leben integrieren, sondern auch andere dabei unterstützen, mit Achtsamkeitsübungen besser mit stressigen Situationen umgehen zu können? Dann kannst du dich am Mindlead Institut zu einer Achtsamkeitstrainerin bzw. einem Achtsamkeitstrainer im Führungskontext oder zu einer zertifizierten Beraterin bzw. einem zertifizierten Berater für Achtsamkeit in Organisationen ausbilden lassen. Während dieser Ausbildungen zeigen dir erfahrene Trainerinnen und Trainer Wege auf, wie du dein agil arbeitendes Team durch Methoden der Achtsamkeit unterstützen kannst. Bist du bereits eine Achtsamkeitstrainerin oder ein Achtsamkeitstrainer, dann ist die Ausbildung zum Trainer nach dem Salzburger Achtsamkeitsmodell genau richtig für dich. Denn hier lernst du die Inhalte, den Ablauf und die Didaktik der SAM-Seminare im Detail kennen. Finde das für dich passende Seminarangebot in Wien, Salzburg, Berlin, Stuttgart, Hamburg oder Zürich.
» Zu den Standorten
Werden Achtsamkeitstrainings in Österreich und Deutschland gefördert?
Du möchtest ein Achtsamkeitstraining am Mindlead Institut absolvieren? Dann lohnt sich die Nachfrage bei deiner Krankenkasse, denn manche Kassen übernehmen die Kosten für ein Achtsamkeitsseminar zum Teil. Interessentinnen und Interessenten aus Österreich können unsere Workshops und Seminare beispielswiese in Wien und Salzburg im Zuge einer Bildungskarenz absolvieren, denn das AMS erkennt diese als wichtige Fortbildung an. Interessentinnen und Interessenten aus Deutschland können für die Kurse an den deutschen Standorten des Mindlead Institut Bildungsurlaub in Anspruch nehmen. Des weiteren können die angebotenen Lehrgänge auch über die Arbeitsagentur gefördert werden.