Mit Empathie gegen Stress
Der Psychologe Arthur P. Ciaramicoli will zeigen, wie durch Empathie-Training Stress, z.B. in der Mitarbeiterführung abgebaut werden kann. Dabei muss Stress nicht zwangsläufig negativ sein. Er kann sich auch positiv auswirken und uns motivieren, Dinge anzutreiben oder andere zu unterstützen, wenn er in die richtigen Bahnen gelenkt wird und vor allem, wenn es dazwischen immer wieder entspannte Phasen gibt. Leider gelingt das nicht Jeder und Jedem und häufig hat uns der Stress im Griff statt andersherum.
Ciaramicoli gibt in seinem Buch „The Stress Solution“ Tipps, wie man lernen kann, richtig mit dem Stress umzugehen. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass wir aufmerksam mit uns selbst umgehen: Das fängt bei ausreichendem Schlaf an, geht über viel Bewegung hin zur gesunden Ernährung. Doch auch die Frage nach der Einstellung, mit der wir unseren Beruf ausüben bzw. wie wir unsere privaten Aktivitäten gestalten, sollten wir genau prüfen. Hat die Arbeit einen Sinn und Zweck, gibt sie uns etwas?
Eine weitere wichtige Dimension ist Empathie: Gehen wir empathisch mit unseren Mitmenschen und zum Beispiel auch in der Mitarbeiterführung um und pflegen wir so positive Beziehungen? Warum ist Empathie so wichtig?
Empathisches Verhalten verschafft uns einen vertrauten und gemeinschaftlichen Zugang zu unseren Mitmenschen. Zwischenmenschliche Beziehungen werden gefestigt auf einer Basis von Vertrauen und Einigkeit und Konflikte werden reduziert, was zu einer besseren Stressbewältigung führt.
Verantwortlich hierfür ist der Neurotransmitter Oxytocin, der aktiviert wird, sobald wir empathisch handeln oder behandelt werden. Er beeinflusst nicht nur das Verhalten zwischen Paaren, sondern ganz allgemein soziale Interaktionen.
Empathie kann man trainieren:
- Beobachten Sie die Körpersprache Ihres Gesprächspartners und reagieren Sie auf ihn: Du siehst angespannt aus? Kann ich dir irgendwie helfen?
- Stellen Sie offene interessierte Fragen, die Ihren Gesprächspartner nicht einengen: Wie war dein Tag im Büro? statt vorwurfsvoll: Warum bist du so spät?
- Sollten Sie selbst aufgebracht sein, atmen Sie tief durch und versuchen Sie ruhig zu bleiben. Das kann bewirken, dass sich auch Ihr Gesprächspartner beruhigt und somit auch die Gesamtsituation sich entspannt.
- Urteilen Sie nicht vorschnell über Ihren Gesprächspartner und legen ihn damit fest, sondern respektieren Sie ihn als Mensch, der sich auch verändert. Seien Sie wertfrei und offen, dann kann sich ein Dialog in entspannter Atmosphäre entwickeln.
- Das Lernen der Kommunikation mit Empathie führt zu einem stressfreieren Umgang mit Ihren Mitmenschen. Wenn es uns gelingt, intensiver und verständnisvoller zuzuhören, können wir viel positivere und glücklichere Beziehungen aufbauen, z.b. auch in der Mitarbeiterführung.