Was macht eine gute Führungskraft aus?
Viele Menschen verfolgen das Ziel, in ihrem Unternehmen einmal eine Führungsposition einzunehmen. Nicht selten bereits auf dem Weg dahin, aber zumeist doch erst, wenn man plötzlich eine Führungskraft ist und die Verantwortung für sein eigenes Team übernimmt, stellt sich die Frage: Was macht eine gute Führungskraft aus?
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Kompetenzen, die eine gute Führungskraft ausmachen
Ob jemand ein gutes oder schlechtes Führungsverhalten aufweist, ist nicht so einfach zu beantworten – schließlich ist die Einteilung in ‚gut‘ und ‚schlecht‘ eine sehr subjektive. Gutes Führungsverhalten unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen, von Branche zu Branche und sogar von Team zu Team. Erfolgreiche Führungskräfte weisen jedoch zumeist folgende Kernkompetenzen auf:
- Sie bestärken das Team, in dem, was es tut.
- Sie verzichten auf Micromanagement.
- Sie verstehen sich als Coach.
- Sie interessieren sich für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Sie sind produktiv und arbeiten ergebnisorientiert.
- Sie können gut kommunizieren.
- Sie unterstützen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der beruflichen Weiterentwicklung.
- Sie verfolgen eine klare Vision und haben eine Strategie für ihr Team.
- Sie verfügen über ein breites Know-how und können ihr Team so auch fachlich beraten.
Welche Haltung macht eine gute Führungskraft aus?
Um ein Team gut zu führen, reicht es nicht, nur eine Rolle zu bekleiden. Es kommt vielmehr auf die eigene Haltung an. Wie aber muss diese aussehen? Da sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht mehr allein aufgrund einer hierarchischen Überlegenheit führen lassen, muss eine gute Führungskraft anders führen als noch vor 20 Jahren. Vielmehr wollen sich Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmern nun im Job verwirklichen. Es liegt an der Führungskraft, sie dabei zu unterstützen.
Die 8 wichtigsten Eigenschaften einer guten Führungskraft
Jedes Unternehmen braucht starke Persönlichkeiten in Führungspositionen. Stark heißt dabei nicht, wie ein Despot durchzugreifen, sondern vielmehr folgende acht Eigenschaften in sich zu vereinen:
- Eine gute Führungskraft hat eine Vision: Zu wissen, wo der Weg hingehen soll und wie dieses Ziel erreicht wird, reicht jedoch nicht aus. Eine erfolgreiche Führungskraft teilt ihre Vision mit anderen und verfolgt sie mit brennendem Ehrgeiz. Sie schafft es, dass ihr Team die Vision teilt und Feuer und Flamme ist für deren Umsetzung.
- Eine gute Führungskraft agiert: Wer eine Vision hat, muss sie auch umsetzen können. Eine erfolgreiche Führungskraft inspiriert und mobilisiert ihr Team – sie ist der Motor, der alles antreibt. Sie bleibt bei der Umsetzung der Vision jedoch nicht im Hintergrund und analysiert, sondern arbeitet selbst aktiv mit.
- Eine gute Führungskraft ist integer und fair: Das heißt, sie handelt ehrlich und vertritt öffentlich wie privat die gleichen Werte. Sie lässt sich nicht von Emotionen leiten und zeichnet sich nicht durch Wutanfälle aus. Sie misst alle mit dem gleichen Maß und trifft erst dann eine Entscheidung, wenn sie alle Meinungen gehört und die nötige Informationen berücksichtigt hat.
- Eine gute Führungskraft kann loben: Eine deutsche Redewendung besagt „Nicht geschimpft ist genug gelobt.“ Diese sollte sich eine erfolgreiche Führungsperson nicht auf die Fahnen schreiben, denn sie zollt Anerkennung, wo sie nötig ist. Und dabei bedenkt sie jeden und lobt so nicht nur den Projektleiter nach erfolgreichem Projektabschluss, sondern alle beteiligten Personen. Auf der anderen Seite übernimmt sie die professionelle Verantwortung für Fehler. Eine erfolgreiche Führungskraft folgt dem Leitsatz: „Spread the fame and take the blame“. So fühlen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem Team gut aufgehoben.
- Eine gute Führungskraft ist offen für Neues: Das heißt, sie ist offen für neue Ideen und in der Lage, diese zu akzeptieren, aufzugreifen und umzusetzen. Eine Führungskraft muss nicht alle guten Ideen selbst entwickeln. Was sie auszeichnet, ist, dass sie gute Ansätze erkennt und diese in gegenseitigem Respekt annehmen kann.
- Eine gute Führungskraft ist kreativ: Damit ist nicht gemeint, dass jede erfolgreiche Führungskraft gut malen oder musizieren kann. Vielmehr versteht sich darunter die Art der Kreativität, die es braucht, um Dinge in einem neuen Licht betrachten zu können und so kluge Lösungen für schwierige Probleme zu finden.
- Eine gute Führungskraft hat Durchsetzungsvermögen: Das ist aber nicht gleichzusetzen mit einer Form von Aggressivität. Vielmehr versteht man unter Durchsetzungsvermögen in diesem Zusammenhang die Fähigkeit, klar auszudrücken, was man erwartet, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Eine gute Führungskraft braucht Sinn für Humor: Verbissenheit und Humorlosigkeit bringt eine Führungsperson nicht weiter. Vielmehr hilft es, so manches mit ein bisschen Humor zu sehen. Das löst Spannungen, entschärft Feindseligkeiten und bringt etwas Farbe in langweilige Meetings.
Was sind die Grundsätze, Aufgaben und Werkzeuge guter Führung?
Als Führungskraft stehst du in deiner Rolle nicht allein da – vielmehr kannst du aus einem breiten Repertoire an Grundsätzen, Regeln und Werkzeugen auswählen, die dir beim wirksamen Führen zur Verfügung stehen:
Die wichtigsten Grundsätze einer wirksamen Führung:
- positiv Denken
- auf das Ziel fokussieren
- auf wichtige Dinge konzentrieren
- die eigenen Stärken nutzen
- einen Beitrag zum Ganzen leisten
- gegenseitiges Vertrauen aufbauen
Die wichtigsten Aufgaben einer wirksamen Führung:
- Ziele definieren
- Entscheidungen treffen
- Teammitglieder fördern
- das Team organisieren
- Fortschritte kontrollieren
Die wichtigsten Werkzeuge einer wirksamen Führung:
- Meetings
- Berichte
- Auftragsgestaltung und Zuweisungskontrolle
- Budget und Budgetierung
- Leistungsbeurteilung und Mitarbeitergespräche
- persönliche Arbeitsmethoden
- Entfernen von Überflüssigem und Nutzlosem aus dem System
Gute Führung als praktisches Handeln
Niemand wurde zur perfekten Führungskraft geboren. Natürlich haben manche Menschen bestimmte Charaktereigenschaften, die es ihnen vereinfachen, eine Führungsrolle einzunehmen. Aber auch diese Personen müssen sich bestimmte Führungsfähigkeiten erst aneignen. Welche das sind, ist davon abhängig, an welche Adressatengruppe sich die Führungsrolle richtet. Hier wird zwischen drei verschiedenen differenziert:
- Das Führen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Es ist wichtig, sie an das Unternehmen zu binden und so ihre Loyalität zu erhöhen. Des Weiteren muss die Führungskraft das Engagement und die Leistungsbereitschaft des Teams sicherstellen sowie die Leistungsprozesse sichern, fördern und begleiten.
- Führen der Organisation: Diese Form richtet sich auf die Organisationseinheit, in welcher eine Leistung erbracht werden muss. Eine Führungsperson fokussiert sich hier primär auf Ressourcen, Prozesse, Strukturen, Abläufe und Spielregeln. Sie schafft in ihrer Rolle die Rahmenbedingungen für Arbeit und Leistung.
- Sich selbst führen: Wer sich selbst führt, reflektiert die persönlichen Werte, Muster und Ideale, die Auswirkungen auf den Führungsalltag haben. Schon so kleine Themen wie die eigene Arbeitsorganisation und das persönliche Zeitmanagement wirkt sich direkt auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.
Gute Führung als Profession
Führen erledigt sich nicht nebenbei und fachliche Kompetenzen allein befähigen nicht dazu, eine gute Führungskraft zu sein. Wer eine Führungsrolle annimmt, muss sich darüber im Klaren sein, dass Führung keine Tätigkeit neben der tatsächlichen Arbeit ist. Vielmehr hat man mit dem Antritt der neuen Rolle ein komplett neues Betätigungsfeld für sich eröffnet. Es heißt nun, dieses auf eine funktionierende Basis zu stellen, damit die Führung gewissen Qualitätsstandards entspricht. Folgende drei Qualitätskriterien gilt es zu erfüllen:
1. Theorie und Wissen: Wer gut führen will, muss wissen, wie man das tut. Ein fundiertes Wissen um die Aufgaben von Führung hilft dir dabei, deine Führungsrolle klar zu gestalten. Ein breites Know-how solltest du dir daher in folgenden Bereichen aneignen:
- Psychologie
- Kommunikation
- Organisation und Organisationskultur
- Steuerung lebender Systeme
- Selbsterfahrung über die eigene Person
- Spezifisches Managementwissen deines Unternehmens
- Fachwissen über dein Arbeitsfeld
2. Rollenklarheit: Sei dir klar darüber, was deine Rolle ist und welche Erwartungen an diese gestellt werden. Typische Rollenerwartungen, die du erfüllen musst, können zum Beispiel sein:
- Entscheiderin oder Entscheider
- Strategin oder Stratege
- Moderatorin oder Moderator
- Mediatorin oder Mediator
- Integratorin oder Integrator
- Personalentwicklerin oder Personalentwickler
- Navigatorin oder Navigator
Da deine Rolle keine statische ist, sondern sich im Laufe der Zeit immer wieder wandeln kann, ist es wichtig, dass du dir die Frage nach der Rollenerwartung immer wieder stellst.
3. Instrumente: Eine gute Führungskraft erkennt, dass ihre Methoden nicht in jeder Situation die richtigen sind. Wichtig ist es daher, dass du als Führungskraft auf ein breites Methodenrepertoire zurückgreifen kannst und merkst, welcher Ansatz in welcher Situation der richtige ist. Folgende Instrumente können in bestimmten Führungssituationen für dich hilfreich sein:
- Instrumente der Kommunikation (Feedbackgespräche, Fragrunden, Spielregeln, Rahmenbedingungen, …)
- Instrumente der Entscheidung (priorisieren, analysieren, …)
- Instrumente der Reflexion (Nachdenken, Seminare, Coachings, Workshops, …)
- Instrumente des persönlichen Managements (Zeitmanagement, Aufgabenmanagement, Projektmanagement, …)
- Instrumente der Planung (Arbeitspakete, Ablaufplan, …)
Gute Führung als Prozess
Wer eine Führungsposition angenommen hat, muss sich darüber im Klaren sein, dass es sich dabei nicht um eine befristete Tätigkeit handelt und auch nicht um das Abarbeiten einer To-do-Liste. Ein Team zu führen, ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich ständig verändern kann. Für jede Veränderung musst du als gute Führungskraft gerüstet sein.
Achtsamkeit als Merkmal von Führungskompetenz
Mit einer Führungsrolle im Unternehmen steigt nicht nur die Verantwortung, sondern auch die Arbeitslast und das Arbeitstempo. Das kann zu einem Gefühl der Überforderung führen oder dazu, dass du dir keine Ruhezeiten gönnst und ausbrennst. Als Führungskraft musst du für dein Team jedoch präsent sein. Achtsamkeit hilft dir dabei, stressbeladene Arbeitssituationen gelassener zu meistern. Wie? Achtsam zu sein heißt, aus einer stressigen Situation herauszutreten und diese, ohne den Einfluss von Emotionen, neu zu bewerten. So kannst du negative Handlungs- und Reaktionsautomatismen erkennen und diese überkommen. Du lernst also, dich in stressigen Momenten selbst zu führen und der Situation mit einem angepassten Führungsverhalten zu begegnen. Das verringert nicht nur deinen Stresspegel, sondern auch den deiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Führungskompetenzen ausbauen mit Mindful Leadership
Unsere Seminare am Mindlead Institut (ehemaliges Mindful Leadership Institut) vermitteln dir die notwendigen Kenntnisse, um achtsames Führen in deinen beruflichen Alltag zu integrieren. Im Co-Resolve Seminar, das auf der wissenschaftlich anerkannten Lewis Method of Deep Democracy aufbaut, lernst du, deine bereits vorhandenen Führungskompetenzen noch weiter zu optimieren und deine Kommunikations- und Moderationsfähigkeiten auszubauen. Im praxisnahen Mindful Leadership Workshop kannst du zudem deinen Führungsstil durch Ansätze des Mindful Leadership erweitern. Hier lernst du, Achtsamkeit Teil deines Arbeitsalltags werden zu lassen und somit nicht nur deine Zufriedenheit im Beruf zu steigern, sondern auch die deiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Zudem bieten wir am Mindlead Institut Lehrgänge an, die dich zu einer Achtsamkeitstrainerin bzw. einem Achtsamkeitstrainer im Führungskontext oder zu einer zertifizierten Beraterin bzw. einem zertifizierten Berater für Achtsamkeit in Organisationen ausbilden und dir zeigen wie du dein Wissen an andere vermitteln kannst.