Konfliktlösung im Team
Wer kennt das nicht: Teammitglieder haben Schwierigkeiten mit zeitnahen Entscheidungen, in der Organisation kommt Widerstand gegen eine Führungsperson oder anstehende Veränderungen auf und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten nicht mit- sondern gegeneinander. Je komplexer die Organisationen und Unternehmen werden, desto häufiger kommt es zu Reibungen. Dann liegt es an der Führungskraft, geschickt mit zwischenmenschlichen Dynamiken umzugehen und Konflikte im Team zu lösen. In diesem Beitrag lernst du die wichtigsten Methoden der Konfliktlösung kennen.
Warum ist Konfliktlösung am Arbeitsplatz wichtig?
Konflikte sind in der Gesellschaft eher der Normal- und nicht der Ausnahmezustand. Der Arbeitsplatz ist hier leider keine Ausnahme. Deshalb ist es wichtig, als Führungskraft auf kommende Konflikte vorbereitet zu sein. Das heißt nicht, dass du als Führungsperson jeden noch so kleinen Disput mit Hilfe eines externen Mediators lösen musst. Vielmehr muss es dir gelingen, immer wieder aufkeimende Konflikte als solche zu erkennen und diese mit Hilfe erprobter Methoden zur Konfliktlösung zu bewältigen. Denn nur eine nachhaltige Lösung von Konflikten wirkt sich positiv auf den Unternehmenserfolg und die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.
Wie kann ich das Konfliktpotenzial in meinem Team reduzieren?
Folgende vier Faktoren helfen dir dabei, eine konstruktive Konfliktlösung zu finden:
- Setze auf Kommunikation: Führe mit allen betroffenen Teammitgliedern Einzelgespräche, damit diese sich gehört und ernstgenommen fühlen. Nimm dabei eine neutrale Position ein. Hast du eine Lösung für den Disput gefunden, so begründe deine Entscheidung. Nur so können alle Teammitglieder nachvollziehen, wie du zu deinem Lösungsansatz gekommen bist. Das minimiert den Widerstand gegen Veränderungen.
- Setze auf Transparenz: Je intransparenter ein Unternehmen funktioniert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich intern Widerstand gegen Entscheidungen, Veränderungen und Führungspersonen regt. Informiere deine Teammitglieder daher offen und zeitnahe über Firmeninterna und nimm ihre diesbezüglichen Ängste und Bedenken ernst.
- Setze auf Wertschätzung: Äußern deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wünsche, so berücksichtige diese. Auch und vor allem wenn sie nicht umgesetzt werden: Kommuniziere deine Entscheidung transparent.
- Setze auf Partizipation: Gewähre deinen Teammitgliedern Entscheidungsspielräume, wenn es um das Umsetzen eines Lösungsansatzes geht, denn nur so sind sie auch Teil der Lösung.
Diese Ansätze erfolgreich umzusetzen, ist nicht einfach. Denn hierbei braucht es nicht nur die richtigen Methoden, sondern auch das richtige Mindset. Konflikte schnell zu lösen, damit man möglichst sofort wieder zum Arbeitsalltag übergehen kann, ist dabei nicht der Weg, der Probleme langfristig löst. Hierzu braucht es einen achtsamen Ansatz, denn achtsam zu sein heißt, hitzige Situationen wertfrei zu betrachten. Nur so kannst du gegenüber den Konfliktparteien eine neutrale Position einnehmen und eine Lösung finden, die für alle eine Win-Win-Situation darstellt. Das Co-Resolve-Seminar für Mindfulness im Team am Mindlead Institut (ehemaliges Mindful Leadership Institut) hilft dir dabei, achtsam zu agieren, Gruppendynamiken zu verstehen und gemeinsam mit deinem Team Konflikte zu lösen sowie Entscheidungen gemeinschaftlich zu fällen.
Wie lässt sich Konfliktlösung überhaupt definieren?
Im Kontext eines Konflikts am Arbeitsplatz ist mit Konfliktlösung der Prozess der Konfliktbewältigung gemeint, der eine ehrliche, offene und inklusive Arbeitskultur fördert. Strategien zur Konfliktlösung am Arbeitsplatz tragen dazu bei, dass sich alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wahrgenommen und unterstützt fühlen. Ziel von Konfliktlösungsstrategien ist, auf eine Lösung hinarbeiten, mit der alle Konfliktparteien zufrieden sind.
Da Konflikte am Arbeitsplatz immer wieder auftreten, ist es für dich als Führungskraft besonders wichtig zu wissen, wie du Konflikte am besten lösen kannst. Konflikte effizient und zum Wohlwollen aller zu bewältigen oder sie gar ganz zu verhindern, muss gelernt werden. Das Co-Resolve-Seminar am Mindlead Institut gibt dir das Werkzeug an die Hand, das du brauchst, um Konflikte zu lösen, Diskussion auf die Sachebene lenken und gleichzeitig eine beständig offene und ehrliche Arbeitsplatzkultur zu fördern.
Wie kann das Co-Resolve-Seminar am Mindlead Institut bei der Konfliktlösung im Team helfen?
Im Co-Resolve-Seminar lernst du als Führungskraft, die Dynamik einer Gruppe zu lesen. So wirst du die Anzeichen von Widerstand und sich anbahnenden Konflikten in deinem Team schneller erkennen. Das gibt dir die Möglichkeit, diese rasch anzugehen, um frühzeitig Spannungen zu reduzieren. Zudem lernst du effektiv zu kommunizieren, um die Grundlage eines gemeinsamen Verstehens in deinem Team zu legen. So ermöglichst du dynamische Gespräche, in denen unterschiedliche Sichtweisen Gehör finden. Das erlaubt dir, Meinungsverschiedenheiten, Streit und Konflikte gemeinsam mit deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu lösen. Ärger und Schuldzuweisungen haben in deinem Team dann keinen Platz. Lerne Spannungen als Chance zu sehen, indem du deine Führungs- und Konfliktlösungskompetenzen im Co-Resolve-Seminar ausbaust, das auf der weltweit angesehenen und wissenschaftlich erprobten Lewis Method of Deep Democracy basiert.
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Konfliktlösung: 4 Methoden & Strategien
Es gibt mehrere Ansätze für eine konstruktive Konfliktlösung zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auf folgende vier Methoden wird von Führungskräften häufig gesetzt:
- Konfliktlösung durch Mediation:
Eine Mediation hat zum Ziel, die am Konflikt beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim selbstständigen Finden einer nachhaltigen Lösung zu unterstützen. Die Mediation folgt dabei einem zielorientierten und strukturierten Phasenmodell, das von einer neutralen Person geleitet wird. Der Mediator gewährleistet einen Prozess, der durch allgemeine Offenheit und Transparenz besticht, damit sich alle Konfliktparteien gehört fühlen und aktiv an der Lösungsfindung teilnehmen. Die Grundprinzipien einer Mediation sind dabei immer Allparteilichkeit, Eigenverantwortlichkeit, Vertraulichkeit, Ergebnisoffenheit und die Beteiligung aller. - Konfliktlösung durch Coaching:
Unter einem Coaching versteht man in diesem Fall die zielorientierte Beratung einer einzelnen Mitarbeiterin bzw. eines einzelnen Mitarbeiters zur Reflexion und Bearbeitung eines akuten Problems. Dabei wird ein partnerschaftlicher Dialog geführt, dessen Ziel die Lösung des Konflikts ist. Der Coach fungiert nicht als Therapeut, sondern führt die Mitarbeiterin bzw. den Mitarbeiter als diskreter Berater durch den Prozess. So erhält die Beschäftigte bzw. der Beschäftigte neue Sichtweisen auf das Problem und erkennt lösungsorientierte Handlungsoptionen. - Konfliktlösung durch Supervision:
Die Supervision eignet sich dann, wenn ein Team gemeinschaftlich Problemlösungsstrategien entwickeln oder das Verständnis der Teammitglieder füreinander verbessert werden soll. Die Supervision löst dabei keine kleinen Dispute, sondern widmet sich der Lösung von tiefgreifenden strukturellen Problemen. Der Supervisor achtet während des Prozesses auf die Einhaltung von Regeln und bringt aktiv Lösungsvorschläge ein. Sein Ziel ist es, einen Veränderungsprozess in Gang zu setzen, der über einen längeren Zeitraum zum Erfolg führt.
Wie kann man Konflikte im Team erkennen?
Für eine Führungsperson ist es nicht nur schwer, einen Konflikt erfolgreich und nachhaltig zu lösen. Er muss zunächst als solcher auch erkannt werden. Folgende Anzeichen in deiner Organisation weisen darauf hin, dass es interne Konflikte geben könnte:
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bitten um Versetzung
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigen
- Die Anzahl der Krankenstände steigt
- Der Umgangston im Unternehmen wird rauer
- Die Fehlerquote steigt
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten nur noch Dienst nach Vorschrift
- Kundinnen und Kunden beschweren sich
Welche Schritte sind für eine Konfliktlösung notwendig?
Hast du erkannt, dass es in deinem Team Konflikte gibt, die es zu lösen gilt, kannst du folgende Schritte setzen, um diese nachhaltig zu beseitigen:
1. Schutz: Erkennst du, dass eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter aufgrund von permanenten Beleidigungen gesundheitlich angeschlagen ist, so ist die räumliche Trennung der Konfliktparteien ein wichtiger erster Schritt. Auch Abmahnungen oder gar Kündigungen einzelner Teammitglieder können in Betracht gezogen werden.
2. Vermittlung: Nun heißt es, Zuständigkeiten klären. Wer ist am besten geeignet, um zwischen den Konfliktparteien zu moderieren und zu vermitteln? Wer diese Rolle einnimmt, muss klar definiert sein. Sonst kann es dazu kommen, dass sich niemand verantwortlich fühlt oder gar mehrere Personen zu vermitteln beginnen. Das führt zusätzlich zu unnötiger Verwirrung. Halte den Kreis der beteiligten Personen daher möglichst klein – so wird aus dem Konflikt einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kein unternehmensweiter Grabenkampf.
3. Kommunikation: Führe Gespräche mit allen betroffenen Personen, um zu erfahren, wie der Konflikt entstanden ist, welche Standpunkte die einzelnen Parteien vertreten und wer zum Streit beigetragen hat. Setze hierbei zunächst auf Einzelgespräche, um unparteilich die verschiedenen Sichtweisen anzuhören. Ergreife nie Partei für eine Seite, um die Eskalationsgefahr nicht unnötig zu erhöhen. Fokussiere dich dabei immer auf die Konfliktlösung. Es ist unerheblich, was wessen Schuld ist. Wichtig ist, wie ihr gemeinsam den Disput lösen könnt.
4. Lösung: Wenn du mit allen Konfliktparteien gesprochen hast, so widme dich der Lösungsfindung. Denke dabei alle möglichen Szenarien durch: Was passiert, wenn ich jemanden kündige? Wie wirkt sich eine Versetzung aus? Können sich die Parteien wieder zusammenraufen? Was passiert, wenn das nicht funktioniert? Optimal ist es natürlich, wenn es dir gelingt, den Kern des Problems aus dem Weg zu räumen und eine Lösung zu finden, die sowohl allen beteiligten Personen wie auch dem Unternehmen gerecht wird.
5. Erfolgskontrolle: Nicht jede Lösung führt zum Ziel, vielmehr ist Konfliktlösung ein Fall von Trial and Error. Schließlich sind alle beteiligten Personen nur Menschen und niemand kann garantieren, dass nach der Beseitigung eines Problems nicht ähnliche Konflikte aufflackern. Es ist daher wichtig, von allen Seiten auf die Einhaltung von gemeinsam gesetzten Regeln zu pochen. Ist etwas abgemacht, muss sich jeder daran halten.
Welche verschiedenen Konfliktarten und Konfliktanlässe gibt es am Arbeitsplatz?
Kein Konflikt gleicht dem anderen. So gibt es Wertekonflikte, Machtkonflikte, Zielkonflikte, Wahrnehmungskonflikte und Beziehungskonflikte. Aufgrund der Vielzahl an Konfliktarten kann ein erfolgreicher Lösungsansatz nicht auf alle Probleme angewandt werden. Jeder Disput muss individuell betrachtet und mit auf ihn zugeschnittenen Maßnahmen gelöst werden. So unterschiedlich die Konfliktarten sind, so verschieden sind auch deren Ursachen. Gründe für einen Konflikt können sein:
- Animositäten
- Unterschiedliche Meinungen in Sachen Politik, Gesellschaft, Religion etc.
- Neid
- Stress und Überforderung
- Mobbing
- Führungsschwäche
- unklare Aufgabenverteilung
Welche Fragen können bei der Konfliktlösung zwischen Mitarbeitern helfen?
Damit eine Konfliktlösung nachhaltig ist, empfiehlt es sich, alle beteiligten Personen in die Lösungsfindung miteinzubeziehen. Folgende Fragen helfen dir als Führungskraft dabei, eine Lösung zu finden, die alle Parteien zufriedenstellt:
- Wie können wir den Konflikt gemeinsam entschärfen oder lösen?
- Wie sieht für dich eine optimale Lösung aus?
- Welche Maßnahmen sollen wir nun setzen?
- Wie sollen sich alle Beteiligten in Zukunft verhalten und wie besser nicht?
- Zu welchen Kompromissen bist du bereit?
- Wer kann was zur Konfliktlösung beitragen?
- Welche Rahmenbedingungen sollst du als Führungskraft ändern, um zur Konfliktlösung beizutragen?
Als Führungskraft ist es wichtig zu wissen, wie du die Antworten auf all diese Fragen in eine optimale Lösung einfließen lassen kannst. Im Zuge einer Fortbildung am Mindlead Institut mit Standorten in Wien, Salzburg, Hamburg, Stuttgart, Berlin und Zürich lernst du, deine bereits vorhandenen Führungskompetenzen noch weiter zu optimieren und deine Kommunikations-, Moderations- und Konfliktlösungsfähigkeiten auszubauen. So kannst du Konflikte verhindern und diese auf achtsame Art und Weise nachhaltig lösen.